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Frank Patitz :: Ausstellungen :: "Zeichnungen" - 2001
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Im Text von B. Schipper zum "Patitzzimmer" wird von Archäologie, Sport und besonders von Zeichnung gesprochen. Mit der
Entwicklung der Idee "Patitzzeichnung" versteht sich Zeichnung als Inübunghaltung der Linie im Verhältnis von ihr
durchstrichener Zeit und dem verbleibenden Papierdokument. Ähnlich dem Basswellenprojekt "Zetachse" setzt sich Patitz mit der
Idee einer Wahrnehmung in Abhängigkeit von Zeit und Ort über Zeichnung auseinander.
Seine Segelskizzen im Logbuch bei Flauten, später Zeichnungen in Poesiealben wuchsen zu teppichartigen Papierbahnen, ohne Scheu vor linear Dekorativen oder der transportfreundlichen Beschneidung zum Sofabild. Nur ein alltägliches Maß Zeichnung auf Papier hinter Glas? Ergebnisse einer irritierenden Entwicklung wem Patitz vergangene Schaffensdekade bekannt ist. Etwa von Schriftkunst über Medienkunst hin zu Kurator und Zeichner? Verschiedene Events und Installationen, führten aus der Unvereinbarkeit von Klub- und Kunstpraxis zur Differenzierung dieser Ambitionen, führten zur Wiederfindung der Statik und dem Genuss von Linien in einer Fläche. Parallel dazu, zur Institutionierung einer öffentlichen monatlichen Diskussionsplattform, dem Interdruck. Neben seinem Partner und auch Künstler, B. Schipper, hat Patitz im Interdruck die Veranstaltungserfahrung als Klubgestalter von Grafikkeller, rastapub, dubbar und Dj von free-quenz, soundsalon und romaragga. Schon immer untersuchten Patitzprojekte, formal streng, Verhältnisse von Architektur, Klang und Klima oder Anspruch, Lebensstil und Subkultur. Erinnert sei u.a. an die runde 10-Meter-Scheibe zum Frühlingsfest 92, den 10-Meter-Rotor im Lichthof ein Jahr später zum ersten Cocktailcoma und zum zweiten Cocktailcoma, dem "Heizeis" die betanzbare 5 x 15-Meter-Eisfläche im Grundwasserbereich des ehemaligen Heizungskellers der HGB. Ähnliche Fragen beinhalteten das "labland" mit Experimentaldrinks der "dubbar" oder eine akustische Entsprechung zwischen Klima und Klang bei "Temper" in der Kunsthalle Bonn. Davon inspiriert erzeichnet sich Patitz in Andacht vor den Himmelsbildungen eine barock anmutende Endloszeichnung, oder infantile Geheimschrift die es zu entziffern gilt. Ob Bezugspunkte oder Sprechblasen, man darf gespannt sein, inwieweit die Kontemplation von "Patitzzeichnung" das Unterhaltungsangebot seiner Medienkunst überlebt und damit neu definiert. |
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