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Volker Leonhardt studierte zu Beginn der neunziger Jahre an der HGB
Leipzig. Dort entwickelte er mit dem Aufbruch der Hochschule seine malerische Handschrift. Begann er Anfangs mit realistisch
konstruktivistischen Sujets so fand er im Laufe der Jahre zur vollkommen abstrakten Form. Nur auf sich selbst konzentriert und die
Wahrhaftigkeit in der Malerei suchend bestimmten gedeckte Erdtöne die Farbskala seiner Bilder. Nach der Umsiedlung Berlin wurden die
Farben kräftiger und die Formen organischer. Bei der stetigen Suche nach dem absoluten Bild beschränkt er sich mittlerweile auf
zwei Farben und ein einheitliches quadratisches Format. Volker Leonhardt ist in nahezu mönchisch zu nennender Askese auf dem Weg zur
klaren Form. Seine Bilder verblüffen oder vielmehr erschrecken fast: Der Farbauftrag besitzt eine dritte Dimension, doch nicht
pastos sondern von mechanischer roboterhaft industrialisierter Gleichmäßigkeit. Seidig schimmern die Gemälde als ob sie
aus matten selbstklebenden Folien geschaffen wären. Der Maler ist abwesend als Mensch und Individuum und doch besitzt das Produkt
eine fesselnde Lebendigkeit. Als Betrachter ist man erschüttert, wenn die Erkenntnis zum Greifen nahe ist, dass Leonhardt nur in
der Malerei an sich existent ist. Die Perfektion seiner Bilder könnte mit unmenschlich beschrieben werden, aber es sind nur die
Worte, welche zur Beschreibung fehlen und so ist es nicht mehr oder weniger als es nach dem Willen des Künstlers sein soll - Malerei.
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