Im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit von Bildern ist das Maß der handwerklichen Fähigkeit in den Hintergrund getreten zugunsten inhaltlicher Qualitäten der Darstellung und Widerspieglung unser Zeit bzw. der Gesellschaft. Bei Matthias Müller sieht man die handwerkliche Fähigkeit als auch die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen wie Business-Charts, Aktienkursen, Handy-Werbung und Fernsehkultur. Manche der Blätter muten wie abstruse Bedienungsanleitungen der Konsumgüterindustrie an, auf anderen Zeichnungen wird gefragt: "watcha doin' tonite?" oder "Need Help?" sowie "U buy it?". "All you need" und "It New. It Good For You." scheinen dem Betrachter zu sagen „so machen wirS“. Matthias Müller beobachtet die Bildwelt ebenso wie die Werbesprache, die er in einem unbekümmerten Wechsel von pitchin-english und Deutsch verballhornt. Die Privatsphäre des Verbrauchers wird als Entwicklungsland für die Vernügungsindustrie entdeckt. Die großen Werbeagenturen und Trendforscher würden sich, wenn sie um den scharfsinnigen wie humorvollen Künstler wüssten, alle Finger nach ihm lecken um neue Zielgruppen zu definieren und Vetriebs-Channels zu öffnen.
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