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Ina Geißler :: Texte :: |
"RaumStuhl-StuhlTisch-RaumRaum"
Seit meinem Besuch vom "Genter Altar", 1432 von Jan van Eyck beschäftigt mich die Zentralperspektive und ihre Wirkung auf den Betrachter. Die Perspektive wechselt in diesem Bild fast unmerklich und der Blick wandert auf ganz ungewohnte Art. Die Dinge werden wahrgenommen, als ob man sich im Bild befände, dort umhergeht und schaut. Hockney spricht von" Multiwindows", von vielen Perspektiven, Blickwinkeln in einem Raum. Die Ausstellung von David Hockney ("Fotoworks") verdeutlichte mir, daß die Fotografie sich aus der Renaissancemalerei entwickelt hat: Das Bild hat nun ein Zentrum, worauf sich alles richtet und das Licht bildet eine homogene Szene. Der Standpunkt des Betrachters ist bei einem Foto festgelegt. Er ist außenstehend. Ich erfinde RaumStühle, StuhlTische und RaumRäume. Sie setzen sich portaithaft aus den" stillen Begleitern" meiner näheren Umgebung zusammen. (wie z. B. das Muster einer Wolldecke, die Maserung des Holzfußbodens, bestimmte Farben...) In meinen Bildern hat man einen wechselnden Standpunkt. Unterschiedliche Ansichten von Tischen, Stühlen und Räumen, Strukturen und Silhouetten von Gegenständen überlagere ich so, daß sie verhüllen und trotzdem Durchblicke zulassen. Es sind Situationen, die nicht konkret beschrieben sind, indem sich nah und fern vertauschen können, indem keine einheitliche Lichtführung herrscht. Räume, welche ich in spielerische Dimensionen zerlege, in denen sich optische und gedankliche Leerstellen, Parallelwelten bilden. Ina Geißler, Berlin 2002-03-10 |
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