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Mit ihren neuesten "Arbeiten" eignet sich Bea Meyer das Bild einer bestimmten "Wolke" an. Vier gleiche
Variationen der Wolke des Jahres 2001. Die Welt wird ganz im Sinne abendländischer Kunstauffassung
über das Naturstudium entdeckt. Sich in dieser Tradition bewegend, ist für Bea Meyer die Kunst auch
Reflektion unserer Welt und der Zeit in der wir leben. Doch nicht im Skizzenbuch über die Zeichnung,
sondern in textiler Transformation. Das Naturstudium auch über den Faktor Zeit zu bezeichnen ist, dessen
ist sich Bea Meyer bewusst - die Wolken als textile Formfindung sind als geknüpfte Wandteppiche
umgesetzt. Ihr ist nicht daran gelegen eine schnelle Antwort zu finden. Bea Meyer sucht in der strengen
reduzierten und abstrahierten Form. Und in dieser Form sehen wir das, was uns die Bilder der Massenmedien
nicht zeigen können. Der plötzlich sichtbar werdende kartografische Charakter der abstrahierten
Wolken verunsichert den Betrachter wie auch die Künstlerin.
Doch zeigt dies nur wie stark wir befangen und lokalisierbar in unserem Denken und Schaffen durch unsere
Herkunft sind. Sich dessen bewusst zu werden ist Arbeit. Vielleicht auch Aufarbeitung. Handarbeit im doppelten Sinne.
Im doppelten Sinne auch "Arbeiten" als Thema der aktuellen Ausstellung von Bea Meyer.
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